Wandern im Winter? Ist das nicht total ungemütlich? OK, Schneeschuhwandern in den Bergen, das kann man ja machen. Aber im Flachland oder Mittelgebirgen, wenn kein Schnee liegt? Ja, ich gehe auch im Winter sehr gerne Wandern. Natürlich wachsen dann weniger Blumen und die Laubbäume sind kahl. Aber auch die Monate November bis Februar haben ihren eigenen Reiz.
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1. Grund: Klare Luft beim Wandern im Winter
In den Wintermonaten ist die Luft oft viel frischer und klarer als im Rest des Jahres. Ich liebe es, an einem frostigen Morgen zum Sonnenaufgang in den Wald zu gehen. Vor allem wenn es schön frostig ist und man kleine Dampfwölkchen beim Atmen ausstößt. Diese herrliche, kalte Luft weckt mich sofort auf und ich fühle mich gleich viel fitter. Alleine deshalb gehe ich sehr gerne zum Wandern im Winter.
2. Grund: Man bleibt fit beim Wandern im Winter
Viele Wanderer pausieren im Winter, da es ihnen zu kalt und nass ist oder sie die Landschaften wenig ansprechend finden. Wenn du aber im Winter keine Pause machst, sondern weiter Wandern gehst, dann bleibst du fit und hast im Frühjahr einen Vorteil gegenüber denen, die nichts gemacht haben.
Ein weiterer Grund im Winter wandern zu gehen ist, dass du deine Trittsicherheit nicht verlierst. Selbst wenn du weniger anspruchsvolle Wege gehst als im Sommer, bleibst du ja „im Tritt“. Deine Muskeln werden weiterhin beansprucht und deine Augen-Fuß-Koordination weiterhin ein wenig trainiert.
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Zuletzt aktualisiert am 31. Oktober 2024 um 18:14 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
3. Grund: Veränderte Landschaft beim Wandern im Winter
Vor allem Wälder und felsige Landschaften sehen im Winter extrem anders aus als im Sommerhalbjahr. Durch das dichte Grün der Bäume und Büsche ist es im Sommer oft schwierig, die Landschaft tiefer im Wald zu erfassen. Doch oft verstecken sich dort Felsformationen, Wasserfälle oder kleine Höhlen, die nur im Winter von den Wanderwegen aus sichtbar werden.
Auch die Bäume wirken im Winter ganz anders. Manchmal kann man im Winter sehr alte und mächtige Bäume oder auch Baumskelette erblicken, die man im Sommer ebenfalls nie gesehen hätte. Außerdem sind nicht alle Bäume im Winter komplett kahl. Viele Blätter fallen erst spät im Winter oder sogar erst im Frühling wieder ab. Mir persönlich gefallen Winterwälder wirklich sehr gut und ich finde sie überhaupt gar nicht langweilig.
4. Grund: Wandern im Winter in nebelverhangenen Wäldern
Im Nebel wandern zu gehen ist ein ganz besonderes Erlebnis. Die bekannten Geräusche klingen gedämpft oder sind überhaupt nicht mehr zu hören. Und auch die bekannten Farben wirken im Nebel ganz anders. Manchmal, wenn es an einer Stelle etwas weniger Nebel hat, scheinen die sonst gedämpften Farben geradezu zu strahlen.
Die Wahrscheinlichkeit durch Nebel wandern zu können, ist im Herbst und Winter viel größer als im Sommer. Die größte Wahrscheinlichkeit, Nebel zu bekommen hast du dann, wenn es am Tag vor der Wanderung geregnet hat und es morgens nicht allzu kalt ist.
5. Grund: Wandern im Schnee ohne Spezialausrüstung
Bei uns im Remstal liegt leider nur selten Schnee. Die Berge hier sind maximal knapp über 500m hoch. Aber wenn es dann mal schneit, hält mich nichts zu Hause. Im Schnee wandern zu gehen. Die Weinberge sehen aus, als wären sie mit Puderzucker überstreut. Manchmal scheint es auch eine Zuckerglasur zu sein. Aber nach wenigen Tagen ist leider alles wieder vorbei.
Deshalb mein Tipp: Wenn Schnee angesagt ist, verschiebe alle nicht absolut notwendigen Termine, lass die Bügelwäsche einfach Bügelwäsche sein und lege dir deine Wandersachen bereit. Sobald es dann anfängt zu schneien, kannst du aufbrechen und durch den ganz frisch gefallenen Schnee wandern.
Zuletzt aktualisiert am 23. Juni 2024 um 11:13 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Und jenseits der Alpen oder höheren Mittelgebirge brauchst du auch gar keine Spezialausrüstung. Dicke Socken, wasserfeste Schuhe (oder alternativ wasserfeste Socken über den Wintersocken), eine warme Hose und bei Bedarf eine Regenhose reichen oftmals schon an Ausstattung, die über deine übliche Winterkleidung hinausgeht. Schneehosen oder Schneeschuhe sind oft gar nicht nötig, da der Schnee meistens nicht besonders tief ist und die meisten Wanderwege in den flacheren Regionen auf im Winter sehr gut zu bewandern sind.
Seltene Eisgebilde
Beim Wandern durch bestimmte Wälder kann man Dinge sehen, die man nur an wenigen Tagen im sehr späten Herbst oder Winter an abgestorbenen Laubholzästen entdecken kann: Haareis. Haareis sieht tatsächlich aus wie kleine, ganz feine Härchen, die aus abgestorbenen Ästen wachsen. Mit etwas Glück findet man Haareis an immer der gleichen Stelle. Doch wenn du diese Stellen noch nicht kennst, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als im Winter durch einen Laubwald zu wandern, in dem es auch einige tote Äste und kleine abgestorbene Bäumchen gibt.
6. Grund: Besondere Wandererlebnisse wenn es richtig kalt ist
Alle Jahre wieder trifft uns eine richtige Kaltfront. Dann kommt es für wenige Tage auch vor, dass es Temperaturen im zweistelligen Minusbereich gibt. Dann ist es für kurze Zeit so kalt, dass wirklich alles einfriert. Und genau zu dieser Zeit muss man einfach wandern gehen! Diese klirrende Kälte führt dazu, dass alles mit Eis und Schnee überzogen ist und richtig glitzert.
Und wenn du die Chance hast, bei solchen Temperaturen zu einem Gewässer oder gar Wasserfall zu wandern, kannst du mit etwas Glück sogar erleben, wie Flüsse oder Wasserfälle zufrieren. So ein Glück hatte ich im Jahr 2021, als die Wasserfälle im Hörschbachtal zugefroren waren.
Das brauchst du zum Wandern im Winter
Das wichtigste, das du zum Wandern im Winter brauchst, sind wasserfeste Schuhe oder wasserfeste Socken. Die Regenwahrscheinlichkeit ist größer, Wasser bleibt oft länger im Boden, wodurch diese oft matschiger sind. Wenn du keine guten Schuhe trägst, werden deine Füße sehr schnell nass. Und gerade im Winter ist das fatal. Nasse Füße frieren eher. Und auch wenn du vermutlich keine Zehen verlieren wirst, steigt dadurch das Risiko, krank zu werden.
Neben dem Wasserfesten Schuhwerk kann ich noch Regenhosen zum Überziehen empfehlen. Ich habe mir bei Decathlon in der Jagtabteilung eine grüne Plastikhose gekauft. Diese kann ich ohne große Probleme über meine Wanderhose ziehen. Und dank der Reißverschlüsse an den Hosenbeinen muss ich dafür nicht einmal unbedingt meine Schuhe ausziehen.
Es lohnt sich auch für seinen Rucksack ein Regencape einzupacken, falls dein Rucksack nicht wasserfest ist. Die bekommt man auch günstig im Decathlon oder dem Wanderausstatter deiner Wahl.
Das war es aber im Grunde auch schon. Eine Winterjacke, dicke Pullis oder Wintersportshirts sowie Schal und Mütze hat ja ohnehin so ziemlich jeder im Haus.
Gehst du auch im Winter wandern oder muss es für dich warm sein?
10 Kommentare
Ich mag es sehr zu Wandern, vom Frühling bis zum goldenen Herbst kann ich mich immer dazu aufraffen. Sobald das Wetter allerdings Richtung Minusgrade geht, ziehe ich es vor in der Nähe eines Autos zu bleiben, damit ich schnell wieder nach Hause komme, wenn es dann doch zu kalt wird. Deine Gründe klingen zwar sehr verlockend und einleuchtend, aber da siegt dann einfach die Frierkatze in mir.
Zur meine Verteidigung sei aber gesagt, dass ich heute schon 2 Stunde am Sportplatz war und meine großen Neffen und Patenkind beim Fußball spielen zu geschaut. Das zählt doch auch, oder? Immerhin geht es draußen schon Richtung Minusgrade 🙂
Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße,
Saskia Katharina
Haha, ja ich lasse das mal gelten! Man muss aber achon in Bewegung bleiben um keine zu kalten Füße zu bekommen. Und es braucht wirklich gute Schuhe und Socken, vor allem wenn es sehr sehr kalt ist. Aber ansonsten kann es doch wirklich schön sein, im Winter wandern zu gehen.
Braucht es wirklich Gründe um raus zu gehen, die Natur zu genießen und einfach mal abschalten zu können?
Zugegeben, ich brauche sie nicht.
Das Wetter spielt dabei keine Rolle, wichtig aber ist, dass meine Kamera dabei ist.
Zum Graus meiner „Mitrausgeher“ was dazu führt, dass ich am liebsten dann alleine meine Ruhe fotografierend genieße.
Liebe Grüße, Katja
Ich bin auch im Winter sehr gerne draußen unterwegs! Ich finde man braucht nur die richtige Kleidung, damit man nicht friert, und dem Outdoor Erlebnis steht nichts mehr im Wege. Ich mache zum Beispiel sehr gerne Nordic Walking, auch im Winter. Da erlebt man die Natur von einer anderen Seite. Dein Foto von den zugefrorenen Wasserfällen im Hörschbachtal ist wirklich beeindruckend! Nehme mir jetzt mal fest vor auch zu einem Wasserfall zu wandern, wenn es diesen Winter mal wieder so richtig kalt werden sollte! Danke für die Inspiration!
Liebe Grüße, Diana
Eigentlich bin ich Team Sommer. Ich mag den Winter nicht besonders, das liegt aber eher an unseren Breitengraden. Bei uns ist der Winter nämlich meist nur nasskalt und grau. Aber so richtig schönes Winterwetter mit klarer, kalter Luft, Schnee und blauen Himmel mag ich sehr wohl. Und genau das was du beschreibst, dass sich die Landschaft dann verwandelt, liebe ich am meisten. Das ist dann für mich immer wie ein kleines Märchen. Ich mag das total. Und da wir einen Hund haben, bin ich auch entsprechende Kleidung für alle Eventualitäten.
Nur so einen vereisten Wasserfall habe ich noch nie gesehen.
Liebe Grüße
Mo
Als ich noch mit meinen Eltern wandern war, haben wir keine Jahreszeit ausgelassen! Jede hat ihren Reiz! Bei uns liegt auch selten Schnee, aber im Odenwald schon und der ist unser Wandergebiet! Verbunden mit einer Schlittenfahrt sind auch die Kids zu einer Wanderung durch die Schneelandschaft zu begeistern! Ich hab heute beim Gassigang durch den Matsch schon mal geschaut: Es hat an der Bergstraße schon geschneit! Ist bestimmt noch etwas wenig, aber… bald! Ganz bestimmt!
Deine Tipps für die Ausrüstung kann ich nur bestätigen! Trockene Füße sind unerläßlich! Aber Skihosen sind zu warm und man kann sich auch nicht richtig bewegen damit, deshalb finde ich Deine Tipps mit Winterhose und Regenhose darüber klasse! Danke dafür.
Liebe Grüße, Bea von Sweet&Healthy.
Ich gehe zwar nicht wirklich „wandern“ in dem Sinne, aber seit ich versuche, jeden Tag meine 10000 Schritte zu gehen, bin ich viel und oft draußen unterwegs! Bei jedem Wetter! Auch beim heutigen Wintereinbruch hier im Flachland! Und ich hatte schon wieder nasse und kalte Füße heute früh! Du hast mich gerade dazu inspriert, mir mal richtige Trekkingschuhe zu bestellen, denn Dank meiner Motivation (schöne Medaillen), werde ich mein tägliches Soll auch nächstes Jahr voll durchziehen! Aber von nun an mit trockenen Füßen 🙂
Liebe Grüße
Jana
Ich liebe es zu Wandern – aber bitte mit Genuss. Die Jahreszeit ist mir egal, denn jedes Wetter bietet ganz besondere Stimmung.
Ob weiß und eisig im Winter, bunt im Herbst oder frühlingsfrisch wenn die ersten Blüten und Blätter vorwitzig rausschauen.
Hauptsache raus und Luft genießen und nebenbei eine Portion Vitamin D tanken.
Liebe Grüße, katja
Ja, das sehe ich auch so. In meinem Wanderbuch steht „Wenn man die Natur wahrhaft liebt, findet man es überall schön“. Das stimmt, man kann selbst an einem verregneten Januartag Schönes beim Wandern entdecken, wenn man nur die Augen aufhält.
Also ganz ehrlich gesagt bin ich bis jetzt nicht so oft auf die Idee gekommen, im Winter zu wandern. Aber wenn ich mir die Bilder so anschaue, bekomme ich direkt Lust darauf. Vor allem die im Nebel liegenden Bäume und die vereisten Wasserfälle sind unfassbar schön. Und frische Luft tut im Winter bestimmt ganz besonders gut. Wenn man sonst nur irgendwo drinnen rumhängt.